Begrüssung / Orte
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Orte
1
Hotel Bellevue-Terminus
Bahnhofstrasse 10
2
Pavillon im Vorgarten des Hotel Ski Lodge
Erlenweg 36
3
Hotel Kempinski Palace Engelberg
Lobby
Dorfstrasse 40
4
Kurpark Engelberg
neben Hotel Kempinski Palace
Dorfstrasse 40
5
Tunnel zum Hotel Terrace
Alte Gasse 33
6
Billett-Häuschen Bergstation historische Standseilbahn
vor dem Hotel Terrace
7
Fahnen vor dem Hotel Terrace
(verschoben > siehe Info Nr. 7)
8
Hotel Terrace
Terracestrasse 33
9
Fahnen in der Dorfstrasse
10
Hotel Spannort
Dorfstrasse 28
11
Altes Schuhmacherhäuschen
Terracestrasse 1b
12
Hotel Engelberg
Dorfstrasse 14
13
Vikoriagärtli
zwischen Bühl und Schwandstrasse
14
Fondue-Gädeli Hotel St. Josefshaus (Kloster Gastbetriebe)
hinter Hotel St. Josefshaus
Mühlegraben 2
15
Tal Museum
Dorfstrasse 6
16
Pfisterhuesli auf der Pfistermatte
Titlisstrasse
17
Hotel Hoheneck
Dorfstrasse 4
18
Ochsenmatt Gadä
neben Kloster Engelberg
Wydenstrasse 41
19
Bauwagen
20
Ehemaliges Schlachthaus (Aussenfassade)
Bänklialpweg
21
Historischer Eiskeller
unterhalb des Hotel Bänklialp
Bänklialpweg 25, nach der Brücke links
Werke in der Ausstellung | works in the exhibition
Werke in der Ausstellung | works in the exhibition
Artists Information (PDFs English)
Artists Information
Einführung Hotel Bellevue-Terminus
Einführung Hotel Bellevue-Terminus
Über das Hotel Bellevue-Terminus
Unsere Ausstellung startet vis-a-vis vom Bahnhof, im Hotel Bellevue-Terminus.
Einige Fakten zum Hotel: 1898, pünktlich zum Betriebsbeginn der Stansstad-Engelberg-Bahn, eröffnete am Endpunkt der Bahnlinie ein einfaches Bahnhofsrestaurant, das passend zu seiner Lage den Namen «Terminus» erhielt. Bald darauf wurde es zum Hotel ausgebaut.
Engelberg hatte ab 1850 innert kurzer Zeit einen Namen als Kurort erlangt. Gäste aus der Schweiz und Deutschland, aber auch aus England, Frankreich und Russland verliehen dem Ort internationalen Glanz. In den ersten Jahrzehnten fehlte es noch an richtigen Strassen, einer Bahnlinie und angemessenen Unterkünften. Gelegentlich wurden Reisende in Privathäusern untergebracht.
Mit der Zunahme des Tourismus in Engelberg wurden Hotels gebaut, die Infrastruktur verbessert und eine Kuranstalt eröffnet. Der Zustrom auswärtiger Gäste nahm neue Dimensionen an und konnte mithilfe der ersten elektrischen Zahnradbahn von Stansstad nach Engelberg bewältigt werden. In den Sommermonaten waren die Hotels voll besetzt, während der Wintermonate jedoch standen die Häuser leer, die Geschäfte blieben ohne Kunden und ein Grossteil der Bevölkerung war beschäftigungslos. Um diesem Missstand abzuhelfen, bildete sich innerhalb des Kurvereins eine Gruppe zur Förderung der Wintersaison. Es wurden Sportmöglichkeiten wie Skipisten und Eisbahnen geschaffen, die zwar im Vergleich zu heute bescheiden waren, aber eine wichtige Wende in der Geschichte des Kurorts darstellten.
Das Hotel Bellevue-Terminus hat seit seiner Eröffnung 1898 verschiedene Erweiterungen, Umbauten und Renovierungen erfahren. Auch haben Besitzer und Namen des Hauses gewechselt. Seit Mai 2009 erfährt das Hotel eine Art Renaissance durch seinen neuen Eigentümer Roger Filliger.
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Cristian Andersen
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Cristian Andersen
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Clare Goodwin
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Clare Goodwin
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Eva Nielsen
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Eva Nielsen
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Jochem Hendricks
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Jochem Hendricks
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Melli Ink
Bellevue-Terminus, Erlen Saal – Melli Ink
Bellevue-Terminus, Dachboden – Jürg Halter
Bellevue-Terminus, Dachboden – Jürg Halter
Bellevue-Terminus, Dachboden – Christoph Hänsli
Bellevue-Terminus, Dachboden – Christoph Hänsli
Bellevue-Terminus, Dachboden – Jochem Hendricks
Bellevue-Terminus, Dachboden – Jochem Hendricks
Bellevue-Terminus, Dachboden – Grace Schwindt
Bellevue-Terminus, Dachboden – Grace Schwindt
Bellevue-Terminus, Dachboden – Judith Albert
Bellevue-Terminus, Dachboden – Judith Albert
Bellevue-Terminus, Dachboden – Valérie Favre
Bellevue-Terminus, Dachboden – Valérie Favre
Bellevue-Terminus, Dachboden – Zilla Leutenegger und İdil İlkin
Bellevue-Terminus, Dachboden – Zilla Leutenegger und İdil İlkin
Pavillon Ski Lodge – Sonia Leimer
Pavillon Ski Lodge – Sonia Leimer
Pavillon Ski Lodge – Maria Ceppi
Pavillon Ski Lodge – Maria Ceppi
Ein starker Wermutstropfen (A strong drop of bitterness)
Anlässlich der Preview und Eröffnung der Ausstellung Backstage Engelberg am 21. und 22. Juni 2024 besuchten viele unserer Vernissage-Gäste auch die Location Nr. 13 – das Viktoriagärtli. Dort zeigten wir fünf Arbeiten aus der Werkserie Hybrid Shapes von Maria Ceppi. Das Publikum war begeistert.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni haben dann Unbekannte zwei dieser Werke von Maria Ceppi mutwillig beschädigt und eine Skulptur vollständig zerstört. Das hat uns alle sehr schockiert. Wir haben sofort Strafanzeige erstattet. Die Polizei wertet nun die Bilder der Videokamera aus, die dort in der Nähe installiert ist.
Vandalismus tut weh und macht einen ohnmächtig. Konnten wir damit rechnen? Nicht unbedingt, denn auf diesem Platz steht sonst die Skulptur eines anderen Bildhauers. Für die Dauer von Backstage Engelberg durften wir das ganze Viktoriagärtli belegen – und entschieden uns, die Werke, die extra für den Aussenraum konzipiert wurden, nicht im geschlossenen Raum zu zeigen.
Der geschlossene Raum eines Museums bietet Schutz und gilt als nachgerade sakrosankt. Er schafft einen Rahmen für den Dialog zwischen Kunstwerk und Betrachtenden. Wer über die Schwelle einer Kunstinstitution tritt, sucht für gewöhnlich nach diesem Austausch. Wer sich entscheidet, dort hinzugehen, kennt die Spielregeln und akzeptiert sie. Ganz anders dagegen der öffentliche Raum, denn er bildet – vor allem, was die Spielregeln im Umgang mit Kunst betrifft – einen quasi «gesetzesfreien» Rahmen.
Nun haben wir eine Skulptur instand gesetzt, sie mit den anderen unversehrten zu einer neuen, interessanten Gruppe arrangiert und an einem anderen Ort aufgestellt, der mehr Schutz verspricht.
Wie weiter? Wir würden die Zerstörer gerne kennenlernen. Und mit ihnen darüber diskutieren, was Kunst ist. Was sie auslöst, was sie bedeutet.
Dorothea Strauss, Engelberg, 1. Juli 2024
Kempinski Palace, Lobby – Anselm Baumann
Kempinski Palace, Lobby – Anselm Baumann
Kurpark Engelberg – Leiko Ikemura
Kurpark Engelberg – Leiko Ikemura
Kurpark Engelberg – Los Carpinteros
Kurpark Engelberg – Los Carpinteros
Kurpark Engelberg – Heinz Aeschlimann
Kurpark Engelberg – Heinz Aeschlimann
Tunnel Hotel Terrace – Zilla Leutenegger
Tunnel Hotel Terrace – Zilla Leutenegger
Billett-Häuschen Standseilbahn – Zilla Leutenegger
Billett-Häuschen Standseilbahn – Zilla Leutenegger
Fahnen Terrace
Info Verschiebung
Die Fahnen von Ekrem Yalçindağ finden Sie neu am Bahnhof und am Gemeindehaus.
Hotel Terrace, Treppenhaus – Annelies Štrba
Hotel Terrace, Treppenhaus – Annelies Štrba
Hotel Terrace, Treppenhaus – Daniele Buetti
Hotel Terrace, Treppenhaus – Daniele Buetti
Hotel Terrace, oberhalb der Lobby – Katalin Deér
Hotel Terrace, oberhalb der Lobby – Katalin Deér
Hotel Terrace, 3. Stock, Zimmer 327 – April Bey
Hotel Terrace, 3. Stock, Zimmer 327 – April Bey
Hotel Terrace, 3. Stock, Zimmer 327 – Danielle Crème
Hotel Terrace, 3. Stock, Zimmer 327 – Danielle Crème
Hotel Terrace, 3. Stock, Zimmer 329 – Grace Schwindt und Bruno Jakob
Hotel Terrace, 3. Stock, Zimmer 329 – Grace Schwindt und Bruno Jakob
Dorfstrasse – Ekrem Yalçindağ
Dorfstrasse – Ekrem Yalçindağ
Hotel Spannort – Christian Jankowski
Hotel Spannort – Christian Jankowski
Hotel Spannort
«Das Hotel Spannort war ursprünglich ein einfacher, zweigeschossiger Holzbau neben der heutigen Apotheke (damals noch im Ursprungsbau und ursprünglich als Blumenhalle gebaut). Früher war es vor allem eine Arbeiter-Chnelle, das heisst ein einfaches Restaurant, für die vielen ausländischen Arbeitskräfte, die dringend benötigt wurden für die zahlreichen Baustellen der Grandhotels.
Der Koch damals, so hiess es, sei so gut gewesen, dass viele Gäste der Grandhotels im Spannort essen wollten, wodurch das Geschäft auf unerwartete Weise boomte. Auf dem heutigen Parkplatz, hinter dem Haus, wurde eine Anglikanische Kirche für die britischen Hotelgäste errichtet, und viele legendäre Partys, Geburten, Konfirmationen und Hochzeiten wurden im Spannort gefeiert, politische Entscheide wurden besiegelt und natürlich auch Trauerfeiern veranstaltet.
Das Restaurant blieb seit Anbeginn im Besitz der Familie Amstutz, die den einfachen kleinen Holzbau im Jahr 1969 – dem Jahr der Mondlandung – zu seiner heutigen Form erweiterten. Ganz typisch für die 60er-Jahre-Bauten, war auch das Spannort mit Fliesen in Schwarz, Grün und Rot gefliest. Die Zimmer waren weiss gestrichen, mit Sicht-Ziegelsteinen. Die spätere Frau Talammann, unsere geschätzte Frau Martha Bächler, arbeitete in Teilzeit an der Rezeption, als ein Gast beim Auschecken fragte: «Wer ist eigentlich der Architekt dieses Gebäudes?» Martha Bächler meinte, das sei jemand aus dem Kanton Zug, wonach der Gast antwortete: «Zu dumm hat er sich vor dem Bau nicht erhängt …»
1997 wurde das Haus in der heutigen Form komplett von Zimmerbauern aus dem Tirol verkleidet: Die heutigen Stuckaturen und Holzverzierungen wurden einfach auf die ursprünglichen Wandbekleidungen aufgeklebt.
Als die Inhaber in Pension gingen, wurde das Spannort verkauft und kurz darauf geschlossen. Geplant war ein Umbau zu Eigentumswohnungen. Der Wegzug der Brunnibahnen aus dem Dorfzentrum, die Schliessung des Spannorts und weitere Faktoren erzeugten ein regelrechtes Aussterben der Dorfstrasse. 2019 kauften Frank Kurer und seine Familie gemeinsam mit Partner Mladen Vorinski das Spannort unter grossen Anstrengungen von den damaligen Eigentümern. Sie liessen sich aus dem Kanton Waadt in Engelberg einbürgern und konnten das Hotel als solches wiedereröffnen. Heute darf man also stolz behaupten, dass das Spannort, benannt nach den Bergen Spannort, wieder in Engelberger Händen ist.
Wäre das Spannort in Eigentumswohnungen umgebaut worden, hätte das einen Traum vieler Einwohner zerstört. Das wurde verhindert. Die Wiedereröffnung ist also ein symbolisches Luftschloss, eine Liebeserklärung an die Gemeinde und unsere geschichtsträchtige Dorfstrasse.»
Altes Schumacherhäuschen – Olaf Nicolai
Altes Schumacherhäuschen – Olaf Nicolai
Altes Schumacherhäuschen
Das Schuhmacherhäuschen befindet sich seit über einhundert Jahren im Besitz der Familie Waser. Daniel Waser erinnert sich:
«Die Schuhmacherwerkstatt wurde 1912 von meinem Grossvater Eugen Waser gebaut und war von Anfang als an als Schuhmacherwerkstatt geplant. Geheizt wurde mit einem Kanonenofen, einen Stromanschluss gab es damals bereits.
Es wurde gleich zu Beginn eine Schleifmaschine installiert. Der Schleifstaub wurde direkt in einen Hohlraum unter dem Boden geblasen. Der musste dann so alle ein bis zwei Jahre ausgeschaufelt werden.
Weil damals ausschliesslich vegetabil gegerbtes Leder geschliffen wurde, hat man den Schleifstaub unter die Gartenerde gemischt. Das wurde noch lange so gemacht, sodass ich mich noch daran erinnern kann, also etwa bis 1970. Brennbare Abfälle landeten auch gerne im Kanonenofen zwischen Holzscheiten und Briketts.
Elektrisches Licht gab es von Anfang an. Für die damalige Zeit war das eine moderne Schuhmacherei. Interessant ist auch, dass es im Türrahmen einen Klingelknopf gab für Kunden, die es nicht zu den Ladenöffnungszeiten geschafft haben. Der Klingelknopf war über ein Kabel mit einer Klingel in der Wohnung im ersten Stock verbunden. Mein Vater hat erzählt, dass es eher die Regel als die Ausnahme war, dass sein Vater vom Mittag- oder Abendessen wegmusste, um Kundschaft zu bedienen. Die ständige Erreichbarkeit scheint also keineswegs eine neue Erscheinung des digitalen Zeitalters zu sein. Ruhe hatte man eigentlich nur am Sonntag, weil man noch gottesfürchtiger war und das Fegefeuer fürchtete – oder auch einfach nur die gesellschaftliche Ächtung.
Die Schuhmacherei kam jedenfalls skandalfrei durch die Zeit.
Mein Vater Emil Waser begann 1942 die Lehre im elterlichen Betrieb, zwei Jahre später sein jüngerer Bruder Ruedi.
1967 übernahm mein Vater die Schuhmacherei. Onkel Ruedi wurde Abwart im frisch eingeweihten Schulhaus.
1983 begann ich die Lehre im elterlichen Betrieb. Damals waren die meisten Schuhmacherlehrlinge familiär vorbelastet. 1986 trat ich in Winterthur meine erste Stelle als frischgebackener Schuhmachergeselle an.
Diese Stelle hatte mir mein Vater noch vermittelt. Als ich nach der Meisterprüfung keine Lust verspürte, den elterlichen Betrieb weiterzuführen, schloss mein Vater 1996 den Laden.
Seither hat sich nichts mehr verändert. Dorothea Strauss nennt das eingefrorene Zeit. Das trifft es ziemlich gut.»
Hotel Engelberg, Telefonkabine – Sven-Åke Johansson
Hotel Engelberg, Telefonkabine – Sven-Åke Johansson
Hotel Engelberg, ehemalige Kegelbahn – Zilla Leutenegger
Hotel Engelberg, ehemalige Kegelbahn – Zilla Leutenegger
Ehemalige Kegelbahn
Dorothea Strauss, Kuratorin der Ausstellung Backstage Engelberg, erzählt, was sie von Beat Infanger über die alte Kegelbahn erfahren hat:
«Bei einem Rundgang durch das Hotel Engelberg haben mir die beiden Geschäftsführer Nadia und Thomas Infanger ein Zimmer gezeigt, das sie «das Museum» nennen. Es ist ein kleiner Raum, bis unter die Decke vollgestopft mit Erinnerungen. Dort entdeckt man Dinge, die im Hotel vergessen wurden: Briefe zum Beispiel, Schuhe und andere Kleidungsstücke, Bücher, Objekte aller Art und auch zwei Pässe, die mir sofort auffielen. Von zwei älteren Damen, Schwestern. Ich spürte sofort, dass es etwas mit diesen Schwestern auf sich hat. Ich wollte mehr erfahren. Auch über die ehemalige Kegelbahn im Haus, in der die Künstlerin Zilla Leutenegger im Rahmen von Backstage Engelberg ein Werk ausstellen sollte. Thomas Infanger meinte sofort: Da musst du mit meinem Vater sprechen.
Sich mit Beat Infanger über die Historie des Hotels Engelberg zu unterhalten, heisst tief einzutauchen in Familiengeschichten, in Baugeschichte und auch in die Entwicklung der kleinen Gemeinde von einem Bauerndorf zu einem international beliebten Touristenspot. 1974 wurde Beat Direktor des Hotel Engelberg und gab es 2011 in der Familie weiter. Bis heute ist es ein Familienbetrieb, und das spürt man auch.
Als erste verbriefte Jahreszahl für das Gebäude, das wahrscheinlich früher mal eine Käserei und Milchannahmestelle war, wird 1848 genannt.
Der erste Besitzer hiess Karl Amrhein. In der Geschichte des Hotels tauchen Namen bekannter Engelberger Persönlichkeiten auf, unter ihnen Dr. Eugen Cattani, Rosa Amrhein, Josef Hess-Amrhein, um nur einige zu nennen. Die Kegelbahn wurde wahrscheinlich Ende der 1940er-, Anfang der 1950er-Jahre gebaut, mit einer halbautomatischen Technik. Eine meiner beiden Frauen Waser, deren Pass ich im «Museum» entdeckt hatte, war die Tochter von Adolf Hess-Waser, der das Hotel 1925 gekauft hatte. In den 50er- bis 60er- Jahren war sie die gute Seele dieser Kegelbahn. Beat Infanger hat sie nicht mehr kennengelernt, jedoch viel von ihr gehört.
Nachdem er das Hotel übernommen hatte, betrieb er auch die Kegelbahn weiter. Sie war im Dorf sehr beliebt, auch weil man es dort mit der Polizeistunde nicht immer ganz so genau nahm. Und als Infanger eine Erneuerungsphase plante, und damit auch einen möglichen Ausbau der Kegelbahn – die immer nur über eine einzige Bahn verfügte – bekam die Familie mit, dass die Nachbarn jahrzehntelang klaglos den Lärm der harten Kugelschläge erduldet hatten. Das war echte Nachbarschaftsliebe. So entschied die Familie Mitte der 1980er-Jahre, die Kegelbahn zu schliessen. Sie diente ab dann als Lagerraum. Nur noch ein altes Foto im Restaurant und einige Relikte wie Pokale und Kugeln erinnern an diese Zeit. Bis heute, denn nun haben Nadia und Thomas Infanger für uns den Raum ausgeräumt, damit Zilla Leutenegger dort ihre Videoarbeit ZillaGorilla präsentieren kann.»
Viktoriagärtli – Maria Ceppi
Viktoriagärtli – Maria Ceppi
Ein starker Wermutstropfen (A strong drop of bitterness)
Anlässlich der Preview und Eröffnung der Ausstellung Backstage Engelberg am 21. und 22. Juni 2024 besuchten viele unserer Vernissage-Gäste auch die Location Nr. 13 – das Viktoriagärtli. Dort zeigten wir fünf Arbeiten aus der Werkserie Hybrid Shapes von Maria Ceppi. Das Publikum war begeistert.
In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni haben dann Unbekannte zwei dieser Werke von Maria Ceppi mutwillig beschädigt und eine Skulptur vollständig zerstört. Das hat uns alle sehr schockiert. Wir haben sofort Strafanzeige erstattet. Die Polizei wertet nun die Bilder der Videokamera aus, die dort in der Nähe installiert ist.
Vandalismus tut weh und macht einen ohnmächtig. Konnten wir damit rechnen? Nicht unbedingt, denn auf diesem Platz steht sonst die Skulptur eines anderen Bildhauers. Für die Dauer von Backstage Engelberg durften wir das ganze Viktoriagärtli belegen – und entschieden uns, die Werke, die extra für den Aussenraum konzipiert wurden, nicht im geschlossenen Raum zu zeigen.
Der geschlossene Raum eines Museums bietet Schutz und gilt als nachgerade sakrosankt. Er schafft einen Rahmen für den Dialog zwischen Kunstwerk und Betrachtenden. Wer über die Schwelle einer Kunstinstitution tritt, sucht für gewöhnlich nach diesem Austausch. Wer sich entscheidet, dort hinzugehen, kennt die Spielregeln und akzeptiert sie. Ganz anders dagegen der öffentliche Raum, denn er bildet – vor allem, was die Spielregeln im Umgang mit Kunst betrifft – einen quasi «gesetzesfreien» Rahmen.
Nun haben wir eine Skulptur instand gesetzt, sie mit den anderen unversehrten zu einer neuen, interessanten Gruppe arrangiert und an einem anderen Ort aufgestellt, der mehr Schutz verspricht.
Wie weiter? Wir würden die Zerstörer gerne kennenlernen. Und mit ihnen darüber diskutieren, was Kunst ist. Was sie auslöst, was sie bedeutet.
Dorothea Strauss, Engelberg, 1. Juli 2024
Fondue Gädeli – Jos Näpflin
Fondue Gädeli – Jos Näpflin
Tal Museum – Das Thema
Tal Museum – Das Thema
Tal Museum, EG – Angela Lyn
Tal Museum, EG – Angela Lyn
Tal Museum, EG – Yehudit Sasportas
Tal Museum, EG – Yehudit Sasportas
Tal Museum, 1. Stock – Nives Widauer
Tal Museum, 1. Stock – Nives Widauer
Tal Museum, 1. Stock, – Ebru Uygun
Tal Museum, 1. Stock, – Ebru Uygun
Tal Museum, 1. Stock, – Peter Loewy
Tal Museum, 1. Stock, – Peter Loewy
Tal Museum, 1. Stock, – Judith Albert
Tal Museum, 1. Stock, – Judith Albert
Tal Museum, 1. Stock, – Uwe Wittwer
Tal Museum, 1. Stock, – Uwe Wittwer
Tal Museum, 2. Stock, – Angela Lyn
Tal Museum, 2. Stock, – Angela Lyn
Tal Museum, 2. Stock, – Adrian Paci
Tal Museum, 2. Stock, – Adrian Paci
Tal Museum, 2. Stock, – Shirana Shahbazi
Tal Museum, 2. Stock, – Shirana Shahbazi
Tal Museum, 2. Stock, – Zilla Leutenegger
Tal Museum, 2. Stock, – Zilla Leutenegger
Pfisterhuesli – Das Thema
Pfisterhuesli – Das Thema
Das «Pfisterhuisli»
Die Bezeichnung «Pfisterhuisli» geht auf die historische Funktion des Hauses zurück: Das Gebäude ist in den Quellen ab 1850 als «Klosterpfisterei» nachweisbar, was gleichbedeutend mit dem Begriff Klosterbäckerei ist. Wann das Haus an der Titlisstrasse ursprünglich erbaut wurde, ist heute nicht mehr nachweisbar. Auf der ältesten glaubhaften Darstellung von Engelberg aus den Anfangsjahren des 17th Jahrhundert – nämlich auf einem Stich des Künstlers «Matthäus Merian») – ist das Pfisterhuisli auf der Pfistermatte jedenfalls bereits ersichtlich. Übrigens heisst Matte: Wiese; und die war genau dort, wo der heutige Kloster Parkplatz ist.
Die ältesten Dokumente lassen sich im Stiftsarchiv des Kloster Engelbergs finden: Die Korn-, Mehl- und Brotrechnungen machen ersichtlich, dass die Bäckerei im 19. Jahrhundert Kloster und Tal-Leute beliefert hat. 1910 wich das alte Haus wohl einem Neubau. Nachdem sich das Gebäude in den letzten Jahren in einem Dornröschenschlaf befand und zu verfallen drohte, wurde es 2020 sanft saniert und renoviert.
Pfisterhuesli, EG – Johanna Lena Dobrusskin
Pfisterhuesli, EG – Johanna Lena Dobrusskin
Pfisterhuesli, EG – Zilla Leutenegger
Pfisterhuesli, EG – Zilla Leutenegger
Pfisterhuesli, 1. Stock – Andriu Deplazes
Pfisterhuesli, 1. Stock – Andriu Deplazes
Pfisterhuesli, 1. Stock – Marc Bauer
Pfisterhuesli, 1. Stock – Marc Bauer
Pfisterhuesli, 1. Stock – Armin Böhm
Pfisterhuesli, 1. Stock – Armin Böhm
Pfisterhuesli, 1. Stock – Melli Ink
Pfisterhuesli, 1. Stock – Melli Ink
Pfisterhuesli, Dachboden – Fabian Marti
Pfisterhuesli, Dachboden – Fabian Marti
Hotel Hoheneck, Gemeinschaftssaal – Francis Alÿs
Hotel Hoheneck, Gemeinschaftssaal – Francis Alÿs
Ochsenmatt Gadä – Das Thema
Ochsenmatt Gadä – Das Thema
Ochsenmatt Gadä – Una Szeemann und Monica Ursina Jaeger
Ochsenmatt Gadä – Una Szeemann und Monica Ursina Jaeger
Ochsenmatt Gadä – Sabine Kuenhle und Renata Kaminska
Ochsenmatt Gadä – Sabine Kuenhle und Renata Kaminska
Ochsenmatt Gadä – Can Altay und Mirko Baselgia
Ochsenmatt Gadä – Can Altay und Mirko Baselgia
Ochsenmatt Gadä, Souterrain – Séverin Guelpa
Ochsenmatt Gadä, Souterrain – Séverin Guelpa
Bauwagen – Nina Meret Ates
Bauwagen – Nina Meret Ates
Ehemaliges Schlachthaus, Aussenfassade unten – Ingeborg Lüscher
Ehemaliges Schlachthaus, Aussenfassade unten – Ingeborg Lüscher
Ehemaliges Schlachthaus, Aussenfassade oben – Judith Albert
Ehemaliges Schlachthaus, Aussenfassade oben – Judith Albert
Historischer Eiskeller – Der Ort
Historischer Eiskeller – Der Ort
Historischer Eiskeller – Ester Vonplon
Historischer Eiskeller – Ester Vonplon